Affiliate Marketing – eine Einführung

Nadine Winkler
Nadine Winkler | 31.08.2016

„Geldverdienen im Internet“, „Schnell reich werden mit Affiliate-Marketing“, „Leicht passives Einkommen erwirtschaften“ – so oder so ähnlich wabern immer wieder Headlines durch das Netz. Klar – der Reiz ist groß das Internet für ein eigenes Business zu nutzen, um ein gutes Einkommen zu erzielen. Das ist auch möglich. Was aber oft verschwiegen wird ist, dass es dazu doch einiges an Know-How und Zeit erfordert, bis man mit einer Website Geld verdienen kann über Affiliate Marketing. Viele scheitern mit dem Versuch sich ein Nebeneinkommen damit aufzubauen und werden schnell desillusioniert. „Mal eben“ geht es einfach nicht.

Was ist Affiliate Marketing?

Affiliate Marketing ist eine Sparte im Bereich des Online Marketings. Vereinfacht gesagt werben dabei Website-Betreiber für einen E-Commerce-Händler und erhalten für die Vermittlung von Verkäufen oder Leads eine Provision. Selbst als Verkäufer treten Affiliates dabei nicht in Erscheinung. Die Verkäufer, also die „Merchants“ müssen für vermittelte Verkäufe zwar eine Provision bezahlen, allerdings erhalten sie zusätzliche Reichweite im Internet und „finden“ Käufer, die sonst vielleicht woanders eingekauft hätten.

Welche Möglichkeiten bieten sich für Affiliates?

Im Idealfall betreibt man bereits eine Internetseite zu einem bestimmten Thema. Man liefert seinen Website-Besuchern wertvolle Informationen, berichtet von Events oder von Neuigkeiten aus der Sparte und schafft somit also Mehrwert für die Besucher der Website. Warum sollte man dann nicht auch die Möglichkeit nutzen, zum Thema passende Produkte vorzustellen oder einem Test zu unterziehen.

Affiliate Marketing betreiben aber nicht nur Inhaber von Websiten, die bereits über eine Internetseite verfügen. Es werden auch oft Seiten erstellen um sie zu monetarisieren. Das bedeutet aber nicht, dass die Seite nicht qualitativ hochwertig gestaltet werden kann. Es gibt einige Beispiele für gute Ratgeber- und Wissensseiten, die monetarisiert wurden. Martin Mißfeldt hat z. B. mit der Website brillen-sehhilfen.de eine schöne Seite rund um Brillen etc. gestaltet und mit vielen Erklärungstexten und Grafiken aufgebaut.

Partner-Programme

Einige Unternehmen – wie auch XOVI – bieten eigene Partnerprogramme an, bei denen man sich bewerben kann. Jemand, der z. B. über Suchmaschinenmarketing und Online-Marketing in seinem Blog schreibt, hat die Möglichkeit am XOVI Partnerprogramm teilzunehmen und auf seine Website Banner oder Textlinks einzubauen. Sollte jemand dann über diese Banner oder Links zu XOVI gelangen und dort einen Vertrag abschließen, erhält der Webseiten-Betreiber eine Lifetime Provision von 20% auf den Rechnungsbetrag. Lifetime bedeutet, dass es sich nicht um eine einmalige Provision handelt, sondern um eine monatliche Auszahlung der Provision, solange der Vertrag mit dem vermittelten Kunden besteht.

Viele Unternehmen und Online-Shops bieten eigene Partnerprogramme mit unterschiedlichen Vergütungsmodellen an. Dazu später mehr. Das wohl bekannteste Partnerprogramm ist das des Logistik-Riesen Amazon PartnerNet. Hier kann man Produkte von Amazon bewerben und erhält dort ebenfalls eine Provision für die Vermittlung eines Verkaufes. Diese hängt stark von dem Produktsegment ab und bewegt sich zwischen 3% und 10% des Umsatzes.

Affiliate Netzwerke

Der Aufbau und „Betrieb“ eines eigenen Partnerprogrammes ist zum einen ein technischer Aufwand als auch mit viel Zeitaufwand verbunden hinsichtlich der Abrechnung der Provisionen. Viele Merchants setzen daher auf sog. Affiliate-Netzwerke. Das sind Plattformen, bei denen Händler und Webseitenbetreiber zusammen gebracht werden. Die Administration und Abrechnung erfolgt komplett über diese Plattformen. Die bekanntesten Affiliate-Netzwerke sind wohl Affilinet, Zanox, Belboon.

Hier eine Übersicht über die bekanntesten Netzwerke

Netzwerk URL Branche
Affilinet http://www.affili.net Diverse Branchen
Webgains Deutschland http://www.webgains.de Diverse Branchen
Zanox http://www.zanox.com/de/ Diverse Branchen
Belboon GmbH https://www.belboon.com/de/ Diverse Branchen
FinanceAds https://www.financeads.net/ Finanz- und Versicherungsbereich
Daisycon https://www.daisycon.com/de/ Diverse Branchen
ADCELL https://www.adcell.de/ Diverse Branchen
FinanceQuality.net https://www.financequality.net/ Finanz- und Versicherungsbereich
Masterad.de http://masterad.de/ Diverse Branchen
TradeTracker https://tradetracker.com/de/ Diverse Branchen
TradeDoubler http://www.tradedoubler.com/de/ Diverse Branchen
SuperClix http://www.superclix.de/ Diverse Branchen
DigiStore24 https://www.digistore24.com/ Digitale Produkte, Seminare, Webinare

So haben viele Versandhäuser ihre Partnerprogramme über diese Netzwerke organisiert. Man bekommt dort Werbemittel zur Verfügung gestellt in verschiedenen Größen (Banner etc.) und kann sich auch Textlinks erstellen. Diese Links enthalten dann eine Art persönliches Merkmal (Referrer-ID), damit ausgewertet werde kann, dass der Website-Besucher, der gerade etwas im Online-Shop des Merchants gekauft hat, auch wirklich von dem Affiliate vermittelt wurde.

Welche Vergütungsmodelle gibt es?

Pay Per Sale (PPS): Die wohl gängigste Vergütungsform ist Pay Per Sale. Hier wird klassisch der vermittelte Verkauf eines Produktes provisioniert. Führt die Werbeschaltung auf der Seite des Affiliates zu einem Kaufabschluss, so erhält der Affiliate einen vorher in den Bedingungen des Partnerprogrammes festgelegten Betrag. Dieser hängt stark mit der Marge ab, die der Verkäufer für sein Produkt erzielt. Je geringer die Marge, desto geringer die Verkaufsprovision.

Pay Per Lead (PPL): Beim PPL wird die Provision dann ausgezahlt, wenn der Endkunde Kontakt zum Merchant aufnimmt. Verschiedene Kontaktmöglichkeiten kommen dabei in Betracht. Z. B. könnte das Abonnieren eines Newsletters oder die Teilnahme an einer Umfrage, der Download eines ePapers oder Versandkataloges u.v.m. vergütet werden. Die Provision bewegt sich hier vom Cent-Bereich pro Lead bis zu höheren Eurobeträgen. Insbesondere Dienstleister nutzen diese Form der Vergütung, weil bei einer Dienstleistung in der Regel kein Online-Kaufabschluss erfolgt, sondern Ziel des Dienstleister es ist, Kontakte zu sammeln um daraus später neue Kunden zu generieren.

Pay per Click (PPC): Hier erhält der Affiliate bereits eine Provision, wenn das Werbemittel oder der Textlink nur angeklickt wird und somit also Traffic für den Advertiser generiert wird. Diese Form der Vergütung ist aber eher selten, weil es hier zu hohe Streuverluste gibt. Alleine Traffic ist für einen e-Commerce-Händler nicht zielführend. Es sollten Klicks von Websitebesuchern sein, die auch ein Interesse an den Produkten oder Dienstleistungen haben. Der Provisionsbereich ist hier ebenfalls im Centbereich angesiedelt.

Pay per Lifetime: Hier erhält der Werbende einen fixen Betrag pro Monat so lange wie der Vertrag besteht. Diese Vergütung wird eher bei vermittelten Abomodellen mit wiederkehrenden Zahlungen angewendet wie z. B. wie oben beschriebenem Partnerprogramm von XOVI.

Herausforderungen für Werbetreibende

Es gibt es einige Hürden für Webseitenbetreiber, wenn sie mit ihrer Website Geld verdienen möchten. Die Seite selbst muss Besucher generieren, die dann auf die eingebauten Banner und Textlinks klicken und zu Kunden für die Merchants werden. Es gibt viele Traffic-Quellen, aber ein wichtiger Faktor ist sicher der Traffic-Lieferant Google. Nur wenn die eigene Website bei Google für passende Suchanfragen Rankings besitzt, dann kommen Besucher auch über die Suchmaschine.

Hochwertiger Content ist eine Grundvoraussetzung für gute Rankings. Zudem kommen die meisten Betreiber von Affiliate-Seiten nicht um Suchmaschinenoptimierung (SEO) herum. Wer sich also mit dem Thema noch nicht so tief auseinander gesetzt hat, sollte das tun. SEO bietet aber auch viele Chancen. Die XOVI Suite unterstützt dabei mit wichtigen Zahlen, Daten und Fakten sowie konkreten Verbesserungsmöglichkeiten in der technischen Optimierung einer Website.

„Schnell im Internet Geld verdienen“ kann funktionieren, ist aber nicht die Regel. Affiliates brauchen sehr viele Besucher auf der Website, um überhaupt Einnahmen zu erzielen. Die Klickraten für Banner sind mittlerweile bei 1 – 3 %. Man kann dieses Business „nebenbei“ zu einem anderen Hauptjob betreiben. Man muss sich dann aber im Klaren sein, dass hier viel Freizeit für den Nebenjob draufgehen wird. Affiliate-Marketing ist Arbeit. Es gibt auch Affiliates, die dieses Business zu ihrem Hauptjob gemacht haben. Hierzu erstellen Sie sehr viele Webseiten zu verschiedenen Themen und monetarisieren diese dann. In der Summe kann dies dann das Auskommen sichern.

Herausforderungen für Merchants

Auch für E-Commerce-Händler hält Affiliate-Marketing Herausforderungen bereit. Nebenbei kann man ein Partnerprogramm in der Regel nicht betreiben. Es kommen Anfragen von Werbetreibenden nach besonderen Werbemittelformaten, nach besonderen Aktionen, Rückfragen zu den Provisionen, Rückfragen zu Abrechnungen. Diese müssen adäquat beantwortet werden. Nicht umsonst gibt es mittlerweile das Berufsbild des Affiliate Managers. Dieser kümmert sich ausschließlich um die Betreuung und Abrechnung des Partnerprogrammes. Technisch gesehen braucht es hier auch Expertise, damit die Verkäufe auch präzise den Affiliates zugeordneten werden können. In der Regel benötigen die Merchants einen Login-Bereich, in dem die Affiliates alle Informationen erhalten. Bei der Nutzung von Affiliate-Netzwerken sind auch Koordinierungen und Administration mit den Betreibern nötig.

Fazit

Affiliate-Marketing bietet sowohl für Affiliates als auch für Merchants auch heute noch gewinnbringende Möglichkeiten Geld im Internet zu verdienen. Affiliates können die Reichweite ihrer Website dazu nutzen, um themenrelevante Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben. Diese hohe Reichweite ist aber nicht über Nacht zu erreichen, sondern das Ergebnis ausdauerndem Ausbau der Website und Suchmaschinenoptimierung.

Merchants haben im Affiliate-Marketing einen weiteren Marketing-Kanal im Rahmen des Onlinehandels. Der Vorteil: es wird erst eine Provision fällig, wenn wirklich ein Verkauf oder eine Leadgenerierung erfolgt ist.