AdWords

Die 5 häufigsten Fehler bei AdWords

Christian Feneberg
| 03.08.2017

Google AdWords stellt eine wunderbare Möglichkeit dar, mit der Sie schnell neue Besucher für Ihre Website „kaufen“ können. Gerade kleine Unternehmen richten ihre AdWords-Kampagnen gerne selbst ein, da das Budget für einen professionellen Dienstleister fehlt.

Grundsätzlich spricht auch nichts dagegen, seine Anzeigen im Do-It-Yourself-Ansatz zu erstellen. Eine neue AdWords-Kampagne ist in wenigen Minuten zusammengeklickt. Allerdings passiert es nicht selten, dass man schnell zu dem Ergebnis kommt, dass AdWords nicht funktioniert und nur Geldverschwendung ist.

Oft liegt das aber nicht an AdWords, sondern einfach an der falschen Konfiguration der Kampagnen. Nicht umsonst gibt es Agenturen und Berater, die sich auf AdWords spezialisiert haben.

Wenn ich mir bestehende AdWords-Kampagnen ansehe, erkenne ich häufig die gleichen Fehler. Fünf der häufigsten Fehler habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst.

1. Fehlende Struktur im AdWords-Konto

Mir fällt immer wieder auf, dass auf keine sinnvolle Struktur im AdWords-Konto geachtet wird.

Das fängt bereits beim Anlegen der Kampagnen an. Hier wird regelmäßig die Option „Suchnetzwerk mit Displayauswahl“ ausgewählt und dadurch werden das Such- und das Displaynetzwerk gemixt.

Sie sollten allerdings für jedes Netzwerk unterschiedliche Einstellungen und Anzeigentexte festlegen. Außerdem lässt sich so sehr schwer eine gezielte Optimierung durchführen, denn die Zielgruppenansprache im Suchnetzwerk unterscheidet sich erheblich vom Displaynetzwerk.

Um den maximalen Erfolg zu erzielen, legen Sie für jedes Netzwerk eine separate Kampagne an.

AdWords Kampagnenauswahl

Ein weiterer Fehler beim Kampagnen-Aufbau ist, dass keine logische Aufteilung in Anzeigengruppen durchgeführt wird. Oft enthalten die wenigen Gruppen eine sehr große Anzahl an verschiedenen Keywords zu unterschiedlichen Themen.

Grundsätzlich werden Anzeigen immer pro Anzeigengruppe geschaltet.
D. h. jedes Keyword sollte immer exakt zu den Anzeigen in dieser Gruppe passen, sonst verschlechtert sich zwangsweise die Qualität und Klickrate und erhöht am Ende den Klickpreis.

Ein Beispiel

Nehmen wir an, Sie haben einen Online-Shop für Kleidung und wollen im Suchnetzwerk werben. Dann sollten Sie für jeden Bereich Ihres Shops eine Kampagne erstellen. Darin legen Sie dann wiederum passende Anzeigengruppen an, denen Sie die relevanten Keywords und darauf abgestimmte Anzeigentexte zuordnen.

AdWords Aufbau

Unter Umständen kann es sogar sinnvoll sein, dass Sie für jedes einzelne Keyword eine eigene Anzeigengruppe erstellen. Das erfordert zwar bei der Einrichtung mehr Zeit, lässt sich aber später wesentlich besser überwachen und optimieren. Außerdem lassen sich so perfekt auf das Keyword zugeschnittene Anzeigentexte erstellen.

Tipp: Um schnell eine Struktur in Ihrem AdWords-Konto aufzubauen, installieren Sie am besten den kostenlosen AdWords-Editor von Google.

2. Zu allgemeine Keywords und falsche Keyword-Option

Ein weiterer beliebter Fehler ist die Auswahl zu allgemeiner Keywords. Außerdem damit verbunden, die standardmäßige Keyword-Option „weitgehend passend“.

Sie sollten bei der Auswahl Ihrer Suchbegriffe immer darauf achten, dass diese auf eine Kaufabsicht oder auf die Lösung eines Problems abzielen. Sehr allgemeine Keywords haben zwar eine große Anzahl an Suchanfragen, führen aber sehr selten zu neuen Kunden.

Ein Beispiel:

Sie haben ein lokales Fahrradgeschäft in München und verwenden das allgemeine Keyword „Fahrrad“. In dem Fall werden Ihre Anzeigen bei jeder Suchanfrage eingeblendet, sobald diese den Begriff „Fahrrad“ enthält.

Beispiel für Suchanfragen:

  • „Fahrrad online kaufen“
  • „Fahrrad leihen in München“
  • „Fahrrad transportieren“
  • „wie Fahrrad putzen“
  • „Fahrrad fahren lernen“
  • „Fahrrad kaufen München“

An diesem Beispiel sehen Sie sofort, dass Ihre Anzeige zwar sehr oft eingeblendet wird, allerdings nur im letzten Fall wirklich zielführend ist.

Achten Sie immer darauf, dass Sie Ihre Keywords möglichst gezielt auswählen. Idealerweise so, dass der Besucher eine Kaufabsicht hat.

Der zweite Fehler im Zusammenhang mit Keywords betrifft die Keyword-Option „weitgehend passend“. Diese Einstellung wird standardmäßig allen Keywords zugewiesen, wenn Sie keine andere Option wählen.

Durch diese Einstellung werden Ihre Anzeigen automatisch bei relevanten Varianten Ihrer Keywords geschaltet. D. h. immer dann, wenn Google denkt, dass Ihr Keyword zur aktuellen Suchanfrage passt, wird Ihre Anzeige eingeblendet. Hierzu zählen z. B. Synonyme, ähnliche Schreibweisen und Wortstämme.

Das Problem daran ist allerdings, dass Sie sehr große Streuverluste haben. Dadurch entstehen unqualifizierte Klicks, wodurch am Ende die Kosten pro Klick steigen. Außerdem passen Ihre Anzeigentexte nicht zu den Suchanfragen.

Ein Beispiel:

Keyword: katzen
Passende Suchanfragen: katze, katzenfotos, katzenbaby, katzenzubehör, katze kaufen

Wenn möglich sollten Sie die Keyword-Option „genau passend“ verwenden. Das erfordert zwar wesentlich mehr Recherche und Konfigurations-Aufwand, hat jedoch bessere Ergebnisse zur Folge.

3. Falsche Zielseite

Zu jeder Anzeige geben Sie eine Zielseite ein. Ich sehe hier immer wieder, dass einfach auf die Startseite verlinkt wird. In den seltensten Fällen findet der Suchende allerdings hier das vor, was in der Anzeige versprochen wurde.

Ein Beispiel:

Sie schalten eine Anzeige für Ihr Fahrradgeschäft und bewerben ein Angebot für Rennräder. Beim Klick auf die Anzeige landet der Besucher allerdings auf der Startseite des Fahrradgeschäfts. Der Besucher muss jetzt also selbst Ihre Website nach diesen Angeboten für Rennräder durchforsten.
In den meisten Fällen wird der Besucher einfach den „Zurück-Button“ klicken und somit haben Sie sinnlos Geld verbrannt.

Bevor Sie Anzeigen schalten, sollten Sie auf Ihrer Website eine passende Landingpage erstellen. Und genau diese Landingpage geben Sie dann als Zielseite bei Ihrer Anzeige an.

Im Idealfall gibt es pro Anzeigengruppe eine eigene Landingpage, die sich mit dem Text der Anzeige deckt und so dem Besucher sofort das zeigt, was er nach dem Klick auf die Anzeige erwartet.

4. Fehlendes Tracking

Wissen Sie, ob Ihre AdWords-Kampagne erfolgreich ist? Ohne Tracking wohl kaum.

Wenn Sie Google Analytics nutzen, sollten Sie unbedingt Ihr AdWords-Konto mit Ihrem Analytics-Konto verknüpfen und dann Ziele definieren. So können Sie gezielt den Erfolg Ihrer Kampagnen auswerten.

Wenn Sie Alternativen wie Piwik nutzen, dann sollten Sie bei den Links die nötigen Parameter hinzufügen, damit die Keywords in der URL übergeben werden. Und auch hier lassen sich Ziele definieren.

Genauso wichtig ist das Conversion-Tracking. D. h. Sie sollten auf Ihrer Website einen Code-Snippet einfügen, mit dem Sie vorher definierte Ziele überwachen können.

Dabei muss es sich nicht immer um den Verkauf eines Produkts handeln. Ein Konversion-Ziel kann auch die Eintragung in den Newsletter sein, eine erfolgreiche Anfrage oder ein bestimmter Download.

Mithilfe des Conversion-Trackings können Sie direkt in AdWords sehen, wie gut Ihre Kampagnen funktionieren.

5. Keine Kontrolle, keine Optimierung

Einmal eingerichtet und fertig! Leider funktioniert das bei AdWords nicht wirklich. Nicht selten ändern sich die Klick-Preise und Sie müssen nachjustieren. Außerdem kann es sein, dass bestimmte Anzeigen gar nicht mehr geschaltet werden oder bestimmte Keywords zwar Klicks erzeugen, jedoch niemals ein Verkauf erzielt wird.

Es soll auch schon vorgekommen sein, dass ein Google AdWords-Konto komplett vergessen wurde und Google jeden Monat bequem per Lastschrift von Ihrem Konto abbucht.

Natürlich bietet Google AdWords Möglichkeiten, um so etwas zu verhindern, doch viele Einsteiger kennen diese nicht. Außerdem verändert Google regelmäßig die Spielregeln. So gibt es z. B. in der rechten Spalte auf der Suchergebnisseite keine Textanzeigen mehr oder es können erweiterte Textanzeigen geschaltet werden. Wenn Sie hier nicht up to date bleiben, verschenken Sie viel Potenzial.

Ich empfehle bei kleinen Kampagnen, pro Woche ca. 1 Std. zu investieren. Bei größeren Kampagnen und höheren Budgets sollten Sie sich natürlich häufiger in Ihr AdWords-Konto einloggen.

Fazit

Gerade Einsteiger mit wenig Erfahrung erstellen gerne Kampagnen und Anzeigen nach dem Bauchgefühl und sind am Ende enttäuscht, dass Google AdWords scheinbar nicht funktioniert.

Meine Empfehlung

Starten Sie mit einem geringen Tagesbudget und ein paar wenigen, aber exakt passenden Keywords. Optimieren und überwachen Sie regelmäßig Ihre Anzeigen. Wenn Sie feststellen, dass alles passt, dann erhöhen Sie Schritt für Schritt Ihr Budget. Aus meiner Sicht ist AdWords nach wie vor eine gute Möglichkeit, um schnell an neue Besucher und Kunden zu kommen. Vorausgesetzt, die Kampagnen sind gut konfiguriert.

Author

Christian Feneberg
Christian Feneberg ist der Gründer von Fenepedia und seit 2010 im Online-Business aktiv. Als staatlich geprüfter Wirtschaftsinformatiker hat er sowohl technisches als auch betriebswirtschaftliches Wissen. Er liebt das Internet und ist von den vielen Möglichkeiten und Chancen begeistert. Seinen Kunden hilft er durch cleveres Online-Marketing zu mehr Erfolg im Internet. Nebenbei investiert er seine freie Zeit in den Aufbau von eigenen Projekten. Angefangen hat er als Webprogrammierer und SEO. Inzwischen konzentriert er sich verstärkt auf Online-Marketing und hier speziell auf den Bereich E-Mail-Marketing.