Instagram Interaktion

Das Geheimnis hoher Interaktionsraten auf Instagram

Björn Tantau
| 05.04.2016

Kein anderes soziales Netzwerk ist in den letzten Jahren 24 Monaten so schnell gewachsen wie Instagram. Mit Instagram kannst du vor allem junge Zielgruppen ansprechen und mehr als 400 Millionen aktive User weltweit sprechen eine deutliche Sprache – allein in Deutschland nutzen 9 Millionen Nutzerinnen und Nutzer Instagram aktiv. Nachvollziehbar, dass ein soziales Netzwerk, das auf zu 95% auf Fotos basiert, ganz schnell für das Marketing interessant wird. Nicht umsonst findest du auf Instagram sehr viele Modeblogger oder Leute, die sich grundsätzlich mit visuellen Themen befassen. Der Content allein ist auf Instagram aber nur die halbe Miete, denn kein anderes soziales Netzwerk lebt so sehr von den Interaktionen seiner User wie Instagram. Doch wie sorgst du bei deinem Content auf Instagram für möglichst hohe Interaktionsraten? Das erfährst du in diesem Artikel…

1. Regelmäßig posten, am besten täglich

Die regelmäßige Veröffentlichung von Inhalten ist nicht nur auf Instagram eine der wichtigsten Voraussetzung für eine hohe Interaktionsrate. Je mehr Content du für deine Zielgruppe veröffentlichst, desto mehr Chancen gibt es für deine User, überhaupt Interaktionen auszuführen. Das klappt natürlich nur, wenn deine Fotos auf Instagram hochwertig sind und auch zu den Bedürfnissen deiner Zielgruppe passen.

Es ist also nicht sinnvoll, Fotos zu veröffentlichen, die nicht in einem direkten Zusammenhang mit deiner Website stehen. Ausnahme: Du benutzt Instagram nur für private Zwecke und willst daraus gar kein Kapital schlagen. Für Publisher, die sich aber aktiv auf Instagram engagieren, um eigene Produkte zu vermarkten, ist das keine Option.

Regelmäßige Veröffentlichungen sorgen dafür, dass sich deine User an dich und deine Regelmäßigkeit gewöhnen.

Aus diesem Grund ist es auch sinnvoll, immer zur gleichen Uhrzeit zu posten und damit dir die Inhalte nicht ausgehen, solltest du Fotos auf Vorrat produzieren – wann immer es dir möglich ist. Es reicht oft schon ein Foto pro Tag, das dafür aber auch ein echter Eyecatcher sein muss: Je besser dein Content ist, desto mehr Interaktionen wird er bekommen!

2. Content veröffentlichen, wenn die meisten User online sind

Das Geheimnis hoher Interaktionsraten auf Instagram„Social Timing“ ist immer wieder das Stichwort und auch heute gibt es noch Publisher, die sich nicht mal ansatzweise um die Optimierung der eigenen Veröffentlichungsstrategie kümmern. Da wird munter veröffentlicht, wann immer es geht – doch das ist definitiv der falsche Weg, denn es gibt Uhrzeiten, die funktionieren einfach besser als andere…

Die einzige Schwierigkeit besteht darin, diese Uhrzeiten herauszufinden.

Das kannst du mit Tools machen – oder einfach selbst testen, wann was am besten funktioniert. Sobald du eine gewisse Anzahl von Followern auf Instagram gesammelt hast, kannst du unterschiedliche Fotos zu abweichenden Zeiten veröffentlichen.

Sehr schnell wirst du dann feststellen, welche Fotos am meisten Interaktionen bekommen – und genau auf diese Weise wirst du ein Muster erkennen, dass du dann nur noch auf deine künftigen Postings anwenden musst. Wenn du also festgestellt hast, dass deine Fotos in der Regel zwischen 19 und 20 Uhr abends die meisten Interaktionen bekommen, dann solltest du in Zukunft nicht morgens um 7 Uhr 30 veröffentlichen – denn zu dem Zeitpunkt erreichst du nicht genug (oder gar keine) User aus deiner Zielgruppe.

3. Konkrete Handlungsaufforderungen nutzen

Handlungsaufforderungen funktionieren im Internet fast immer sehr gut. Das hängt schlicht und ergreifend damit zusammen, dass es in den meisten Fällen sinnvoll ist, den Usern genau zu sagen, was sie tun sollen. Für viele User ist das der entscheidende letzte „Schubser“, um eine Aktion endgültig auszuführen. Das kann zum Beispiel ein zusätzlicher Text in einem Foto sein, wenn es sich um ein Produkt handelt, das sehr gut in Szene gesetzt wurde.

Der Text mit der unmittelbaren Handlungsaufforderung kann dazu führen, dass es eben doch einen Klick gibt – vor allem, wenn User vorher unentschlossen sind, kann ein solcher Text eine Hilfe sein, um die Conversion letztendlich doch noch abzuschließen. Dadurch steigt natürlich die Interaktionsrate und ganz profane Mittel sind auch die Aufforderung, ein Foto zu liken („Tippe doppelt auf das Foto, wenn es dir gefällt“) oder Freunde in den Kommentaren zu taggen, um diesen Freunden eben dieses Foto zu empfehlen.

Die oben beschriebenen Handlungsaufforderungen sind vor allem bei Instagram Ads sehr beliebt und auch hier gilt die Devise: Viel testen, viel ausprobieren, dann optimieren – und von vorn! Wenn dir diese Methoden nicht zusagen, dann versuch in deiner Bildbeschreibung alternativ mit Fragen zu arbeiten. Fragen motivieren die Community in 90% aller Fälle, auch eine Antwort zu geben, was damit zusammenhängt, dass deine User es grundsätzlich wertschätzen, wenn du dich für ihre Meinung interessierst.

4. Beliebte Inhalte mehrfach posten

Wenn du meinen Rat mit der Regelmäßigkeit und auch die Sache mit dem Social Timing beachtet hast, dann wirst du nach einer gewissen Zeit genau wissen, welche deiner Fotos am besten funktionieren. Basierend auf diesen Erkenntnissen kannst du deine künftigen Inhalte ausrichten und dafür sorgen, auch in Zukunft möglichst viele Interaktionen mit deinem Content zu erzeugen.

Doch was tust du mit den Inhalten, die schon etwas älter, aber trotzdem noch topaktuell, weil zeitlos sind? Dieser Content kann von Zeit zu Zeit und in verträglichem Maße wiederverwendet werden. Du kannst ihn also erneut posten, wenn genügend Zeit vergangen ist. Wenn du das clever anstellst und daraus eine wiederkehrende Aktion machst, kannst du diese Vorgehensweise sogar noch als Event „verkaufen“.

Denkbar ist ein „#throwbackthursday“ – diesen Wochentag (und den Hashtag) widmest du populären Inhalten, die bei dir schon mal veröffentlicht wurden und überdurchschnittlich beliebt waren. Wenn du dir dazu dann noch eine interessante Geschichte ausdenkst und deine User an deinen Erfahrungen mit diesem Content auf Instagram innerhalb der Community teilhaben lässt, bist du definitiv auf dem richtigen Weg, weil du so natürlich mehr Interaktionen erzeugst.

5. Selbst mit anderen Instagrammern interagieren

Am besten lassen sich Interaktionen auf Instagram provozieren, wenn du auf andere Instagrammer aktiv zugehst. Bau dir also selbst einen hochwertigen Stream mit Leuten auf, die thematisch zu deinem Profil auf Instagram passen. Beobachte die Inhalte, die von diesen anderen Accounts gepostet werden und interagiere selbst: Like die Fotos und schreib sinnvolle Kommentare – nicht zu kurz, sonst wertet Instagram das im Zweifel als Spam und auch nicht zu viele in zu kurzer Zeit.

Optimal aus meiner Erfahrung: 5 Fotos liken und 3 Fotos kommentieren – in der Regel ergibt diese von dir gestartete Interaktion dann immer einen neuen Follower auf Instagram.

Wenn deine eigenen Inhalte mit einem Kommentar bedacht werden, dann bedanke dich für diesen Kommentar – das kommt bei der Community sehr gut an und gilt als höflich. Deine eigenen Aktivitäten sorgen außerdem dafür, dass andere auf dich aufmerksam werden und sich dann für dich interessieren.

So bekommst du mehr Reichweite, weil dir mehr Instagrammer folgen. Deine steigende Reichweite wird sich mit der Zeit für dich auszahlen. Nach meiner Erfahrung bekommst du dann immer mehr Follower und der Zuwachs wird größer – wenn sich dieser „Kreislauf“ manifestiert, dann steht deinem erfolgreichen und reichweitenstarken Instagram Account nichts mehr im Wege.

Fazit

Instagram lebt von den Interaktionen seiner User und je mehr Interaktionen du bekommst, desto mehr fällst du auf – schließlich kann man sich bei Instagram immer anschauen, welche Fotos die Personen geliked haben, mit denen man auf Instagram verbunden ist. Das ist keine Einbahnstraße, sondern eine echte Chance für jeden Instagrammer. Wichtig: Veröffentliche hochwertige Fotos zur richtigen Uhrzeit, um möglichst vielen Instagrammern positiv aufzufallen. Nur so kann deine Community wachsen und wenn du selbst aktiv wirst und thematisch relevante Inhalte anderer User mit einem Like auszeichnest oder sinnvoll kommentierst, werden noch mehr potenzielle Follower auf dich aufmerksam.

Author

Björn Tantau
Björn Tantau ist seit Ende der 1990er Jahre im digitalen Marketing aktiv und eine feste Größe in der deutschen Online Marketing Branche. Er ist mehrfacher Buchautor, Keynote-Speaker und tritt regelmäßig auf nationalen und internationalen Konferenzen, Messen und Events als Referent auf. Mit seiner Website erreicht er monatlich mehr als 60.000 Leserinnen und Leser und auf Facebook, Twitter und Co. folgen ihm über 50.000 Nutzerinnen und Nutzer. Seine Mission: Offen und nachvollziehbar erklären, welche Methoden beim Marketing im Internet wirklich funktionieren und wie sich diese Methoden garantiert gewinnbringend einsetzen lassen. Als Referent und Coach bietet er Seminare und Workshops an und wurde schon in der Tagesschau, vom ZDF, bei RTL und RTL2, von der Deutschen Welle sowie von Radio NRJ und Bayern 3 interviewt. Seit Anfang 2015 hat er zudem mit seinem "Internet Marketing Podcast" ein neues monatliches Audio-Format gestartet.