So funktioniert erfolgreiches Networking auf LinkedIn

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Die Relevanz von LinkedIn nimmt auch in Deutschland seit Jahren zu: Inzwischen zählt das Business-Netzwerk ca. 20 Millionen Mitglieder allein hierzulande. Ob du angestellt bist, in leitender Position arbeitest oder selbstständig bist: Auf LinkedIn ist jede:r ein digitaler Markenbotschafter. Doch wie funktioniert das B2B-Netzwerk heute? Wie wirst du sichtbar – und bleibst es? Wie gelingt authentische Kommunikation? Und woran scheitert sie oft?

In diesem Beitrag erfährst du:

  1. Welche 3 No Gos du auf jeden Fall vermeiden solltest
  2. Welche 3 To Dos dir in Fleisch und Blut übergehen sollten
  3. Wie du auf LinkedIn im Gespräch bleibst

No Go 1: Kein Dialog

Einfach mal einen Beitrag raushauen oder Inhalte nur wortlos teilen? Damit ist es auf LinkedIn nicht getan. Wie alle sozialen Netzwerke lebt die Plattform vom Austausch. In einem geschäftlich geprägten Netzwerk geht es zwar weniger um private Befindlichkeiten. Aber: Bei LinkedIn sprechen Menschen mit Menschen: Gesicht zeigen und auch mal Emotionen zulassen ist erlaubt. Persönliche Einblicke, die mit einem Business-Thema verbunden sind, machen deine Inhalte nahbar.

Beispiel:
Du postest etwas zum Thema Homeoffice und wie ihr das im Unternehmen umsetzt. Zeig dich dabei zum Beispiel an deinem Schreibtisch – mit deiner Lieblingstasse. Wichtig ist, dass der persönliche Einblick ein Thema einleitet, über das du mit deiner Community sprechen willst.

Mögliche Ansätze:

  • Eine praktische Lösung für ein bekanntes Problem
  • Eine neue Erkenntnis aus deinem Alltag
  • Eine Frage, die du mit anderen diskutieren möchtest
  • Ein Denkanstoß mit Bezug zu deinem Fachgebiet

To Do 1: Reagiere auf Kommentare – und kommentiere selbst!

Kommentare sind bei LinkedIn die Kür und sorgen für Reichweite. Wenn du also einen Beitrag veröffentlichst, starte bewusst ein Gespräch. Dazu gehört:

  • Auf alle Kommentare zu antworten
  • Auch vor und nach deinem eigenen Post Beiträge anderer zu kommentieren
  • Aktiv auf Menschen in deinem Netzwerk zuzugehen

So erweist du dich als aufmerksam, zugewandt – und relevant. LinkedIn belohnt dieses Verhalten: Je mehr echte Interaktionen, desto besser deine Sichtbarkeit im Feed. Tipp: Unter „Analysen und Tools“ kannst du prüfen, ob du in Sachen Aktivität, Resonanz und Followerwachstum gut aufgestellt bist.

No Go 2: Irrelevante Inhalte

Bis auf die Möglichkeit, nur deine direkten Kontakte oder eine bestimmte Gruppe über einen neuen Beitrag anzusprechen, bietet LinkedIn keine Zielgruppenausspielung für deine persönlichen Posts. Das Dilemma: Ein Beitrag für alle? Funktioniert nicht wirklich. Umso wichtiger ist es, klar zu zeigen, für wen dein Beitrag gedacht ist.

Dazu gehören:

  • Relevanz für eine bestimmte Rolle oder Branche
  • Problembewusstsein (was beschäftigt diese Zielgruppe?)

Achtung beim Teilen:
Wenn du Beiträge anderer ohne Kommentar teilst, gewinnt nur der ursprüngliche Absender an Sichtbarkeit. Deshalb: Gib deiner eigenen Community Kontext. Warum teilst du das? Was denkst du darüber?

Beispiel:
Du liest einen spannenden Fachartikel zu Leadership in hybriden Teams. Statt ihn einfach nur zu teilen, schreibst du dazu:

  • Warum dich das Thema gerade jetzt beschäftigt
  • Welche Perspektive du besonders interessant findest
  • Welche Frage du an dein Netzwerk weitergeben möchtest

To Do 2: Versetze dich in deine Zielgruppe

Wechsle die Perspektive, bevor du schreibst: Was brauchen die Menschen, die du erreichen willst? Welche Probleme wollen sie lösen?

KI-Tools (z.B. ChatGPT) können dir helfen, diese Fragen zu recherchieren:

  • Was sind typische Herausforderungen in einer Branche?
  • Welche Begriffe oder Themen sind inhaltlich aufgeladen?
  • Welche Inhalte funktionieren bei anderen gut?

Das hilft dir, relevante Beiträge zu planen, passende Formate wie Text und Bild, Video, Umfrage oder Dokumentenpost zu wählen und im Tonfall deiner Zielgruppe zu sprechen. Wie immer gilt: Hinterfrage die Vorschläge der KI kritisch.

In der Podcast-Folge „Wie schreibe ich einen guten LinkedIn-Post?“ erklärt LinkedIn-Expertin Meike Leopold, worauf es bei erfolgreichen Beiträgen auf LinkedIn ankommt.

No Go 3: Nichtssagendes Profil

Ein LinkedIn Profil ohne klare Botschaften wirkt blass – selbst mit vollständigem Lebenslauf. Wer im Netzwerk wirklich sichtbar und auffindbar sein will, muss sein Profil als Bühne für Kompetenz und Haltung begreifen.

Was heute nicht mehr gut funktioniert:

  • Veraltete Profilfotos
  • Nur Stichworte im Info-Bereich
  • Unvollständige Profilangaben

Was stattdessen zählt:

  • Ein Slogan (Pitch in 220 Zeichen!) – mit Meilensteinen, Keywords und klarer Handlungsaufforderung
  • Ein gepflegter Services-Bereich (besonders relevant für Freelancer:innen)
  • Die Fokus-Galerie, die deine besten Inhalte präsentiert
  • Kenntnisbestätigungen und Empfehlungen

Wichtig: Bestimmte Funktionen wie der Link im Header oder das uneingeschränkte Senden von Direktnachrichten sind nur mit LinkedIn Bezahlabo verfügbar. Wenn du LinkedIn aktiv für Netzwerken, Community-Aufbau oder Geschäftsanbahnung nutzen willst, lohnt sich das.

To Do 3: Mach dein Profil sichtbar – für Mensch und Maschine

Im Info-Bereich haben viele entweder kaum etwas stehen – oder sie reden nur über sich selbst. Dabei hast du hier gleich zwei wichtige Zielgruppen: deine potenzielle Audience und die LinkedIn-Suchmaschine. Schreibe so, dass beide sofort verstehen:

  • was du tust
  • warum du tust, was du tust
  • für wen das relevant ist
  • wie du arbeitest – und wie du als verlässlicher Problemlöser weiterhilfst

Formatiere den Text übersichtlich:

  • kurze Absätze
  • Aufzählungen
  • optional: Emojis, die zu dir passen

Denke daran: Rund 70 Prozent nutzen LinkedIn mobil. Schreib deinen Text also gut leserlich, unterhaltsam und nicht zu abstrakt. So wird dein Profil zum echten Vertrauensanker.

Experten-Tipp: Für wen lohnt sich eine Personal Brand?

Kurz gesagt: Für alle, die in ihrem Bereich sichtbar(er) werden wollen. Ob als Junior, Fachkraft, Vertriebler:in oder Solo-Selbstständige:r – du bist heute deine eigene Marke. Und diese kannst du über LinkedIn gezielt aufbauen:

  • mit Haltung
  • mit Wissen
  • mit Persönlichkeit

„Dreh- und Angelpunkt ist und bleibt eine stringente Kommunikation. Bleibst du deinem Stil, deinen Werten und Botschaften treu, kannst du Vertrauen aufbauen. Deine Kontakte wissen, wofür du stehst – als Mensch und als Marke.“

Zitat von Markus Bockhorni, Geschäftsführer der eMBIS Akademie

Gerade in Vertrieb oder im Arbeitgebermarketing gilt: Menschen folgen Menschen, nicht Logos. Du bist nahbarer als jede Anzeige – und oft wirkungsvoller.

Fazit: Zeig, warum es sich lohnt, dir zu folgen

Egal ob kurzer Post oder ausführlicher Beitrag: Deine Inhalte sollten immer beantworten:
Was haben andere davon, das zu lesen oder sich mit dir zu vernetzen?

Das gilt für Selbstständige, Expert:innen oder Führungskräfte gleichermaßen. Denn jede:r trägt zur Sichtbarkeit bei – für sich selbst und für die Organisation. LinkedIn ist heute weit mehr als ein digitales Adressbuch. Es ist eine Bühne für Haltung, Austausch und Wirkung.

Author: Markus Bockhorni

Markus Bockhorni ist Gründer und Geschäftsführer der eMBIS Akademie für Onlinemarketing. Seit den frühen 2000er-Jahren begleitet er die digitale Transformation im Marketing und zählt damit zu den Wegbereitern für praxisorientierte Weiterbildung im deutschsprachigen Raum. Als Autor und Speaker teilt er seine Erfahrungen regelmäßig in Fachmedien und auf Konferenzen.