XOVI Glossar

Was ist DMOZ?

DMOZ steht zwar für Directory Mozilla, doch der offizielle Name des größten Webverzeichnisses der Welt ist Open Directory Project bzw. ODP. Ziel des Verzeichnisses: das Aufführen möglichst vieler Webadressen, ohne kommerziellen Hintergrund. Es gibt andere Datenbanken, die sich der Einträge bedienen. So hat zum Beispiel Google über viele Jahre hinweg die in den Suchergebnissen aufgeführte Description den DMOZ-Einträgen entnommen – sofern vorhanden.

Geschichte

Die Motivation für die Gründung des Webverzeichnisses lag in mangelnden Aktualität bereits vorhandener Verzeichnisse. Auch die mehr und mehr kommerzialisierte Ausrichtung von Webverzeichnissen war den Gründern ein Dorn im Auge. DMOZ wollte von Anfang nicht-kommerziell arbeiten, als redaktionell betreutes Verzeichnis funktionieren und die Inhalte als „Open Content“ zur freien Verfügung stellen. Dadurch erlangte das Verzeichnis schnell große Bekanntheit. Man darf nicht vergessen: In Zeiten der Gründung im Jahre 1998 waren Suchmaschinen noch längst nicht so stark verbreitet und bei weitem nicht so leistungsfähig wie heute. Die Nutzer haben tatsächlich auch Webverzeichnisse zurückgegriffen, um relevante Seiten zu bestimmten Themen aufzufinden. Das Open Directory Project bzw. DMOZ trug noch nicht immer diesen Namen. Zuvor hieß es Newhoo, bei der Gründung im Juni 1998 hieß es noch Gnuhoo. Doch schon im Oktober kaufte Netscape das Verzeichnis, Netscape wiederum wurde kurze Zeit später von AOL geschluckt. Daraufhin entstand der Name DMOZ, angelehnt an die erste Hostingadresse des Verzeichnisses: directory.mozilla.org. Bis heute wird das Verzeichnis durch ehrenamtliche Mitarbeiter redaktionell betreut.

Struktur des Webverzeichnisses

Das ODP ist mit einer Baumstruktur versehen, Webseiten lassen sich anhand von thematischen Kategorien auffinden. Jeder Webmaster kann seine eigene Seite beim ODP anmelden, allerdings ist das keine Garantie für die Aufnahme. Die letztendliche Eintragung, findet durch die redaktionelle Betreuung statt. Seiten, die den Richtlinien widersprechen, werden nicht eingetragen. Jeder Eintrag enthält den Titel der Website, eine kurze Beschreibung und die URL. Anhand dieser Daten können auch Einträge über die Schlagwortsuche gefunden werden.

Eine URL vorschlagen

Um eine Website ins Open Directory Project eintragen zu lassen, kann man die URL vorschlagen. Dazu sollte zunächst überprüft werden, ob die Website den Anforderungen seitens DMOZ entspricht. Anschließend wird die richtige Kategorie innerhalb des Verzeichnisses ausgewählt. Mit einem Klick auf „URL vorschlagen“ kann die Website vorgeschlagen werden. Dazu wird der Typ der URL definiert, ein Titel eingegeben und eine kurze Beschreibung hinzugefügt. Der vorschlagende Nutzer muss außerdem seine E-Mail-Adresse angeben. Anschließend wird der Eintrag durch einen Editor geprüft und freigegeben, sofern der Eintrag bzw. die Website alle Voraussetzungen für einen Eintrag erfüllt.

Was das ODP mit Google zu tun hat

Als redaktionell betreutes Webverzeichnis mit frei verfügbaren Inhalten war das Open Directory Project gerade in den Anfangsjahren von Google ein guter Anlaufpunkt für die Suchmaschine, um Informationen über Webseiten zu erlangen. Aus diesem Grund reicherte Google den eigenen Index mit den Daten des DMOZ an und nutzt die Beschreibungen des DMOZ für die eigenen Snippets in den Suchergebnissen. Auch heute greift Google noch auf das OPD zurück, wenn es selbst keine Informationen zum Inhalt einer Seite erlangen kann.

Die Relevanz des ODP für die Suchmaschinenoptimierung

Vor Jahren war ein Eintrag im ODP dem Ranking einer Seite merklich zuträglich. Das hat sich allerdings verändert, die Backlinks aus dem ODP haben heute kaum noch einen Wert. Inzwischen gibt es viel mehr Faktoren, die das Ranking beeinflussen. Dennoch hat das ODP nach wie vor einen gewissen Stellenwert für Webmaster und Suchmaschinenoptimierer, denn unter Umständen übernimmt Google die Description einer Seite aus dem Eintrag im Open Directory Project. Um das zu verhindern, kann in den Metaangaben einer Website der Eintrag NOOPD vorgenommen werden. Dieser Eintrag verhindert, dass der Crawler zur Untersuchung der Seite das Open Directory Project mit einbezieht.