10 der schlimmsten SEO Fehler (und wie du sie vermeidest)

Björn Tantau
| 22.01.2016

Kann man überhaupt noch was falsch machen, wenn es um Suchmaschinenoptimierung geht? Es handelt sich doch um eine der ältesten Disziplinen im Online Marketing und dementsprechend dürfte doch schon alles dazu gesagt sein. Nein, ganz im Gegenteil! SEO ist einer der sich am schnellsten entwickelnden und verändernden Bereiche im Online Marketing und oft an Dynamik nicht zu überbieten. Google schaufelt ein Update nach dem anderen in den Algorithmus sorgt für schlaflose Nächste bei Millionen von Webmastern auf der ganzen Welt. Es ist also besonders wichtig, auf dem aktuellen Stand zu bleiben – und dafür ist es notwendig, genau zu wissen, was nicht (mehr) funktioniert und, damit du SEO Fehler zielsicher vermeidest. Der folgende Artikel zeigt dir, wie du das schaffst…

1. Keyword Stuffing betreiben

Keyword Stuffing ist eine ganz billige Methode, um mehr Traffic von Google zu bekommen. Dabei werden letztendlich einzelne oder einige wenige Keywords ständig wiederholt – überall dort, wo sie sich im HTML-Code einer Website einsetzen lassen. Diese Vorgehensweise mag heute in Einzelfällen funktionieren, letztlich bist du aber ein Spammer, wenn du so vorgehst und wie Spam behandelt Google in der Regel auch Seiten, die Keyword Stuffing einsetzen. Lass also die Finger davon und platziere die für deine Website wichtigen Suchbegriffe lieber an sinnvollen Stellen, wo sie vor allem für den User sinnvoll sind!

2. Broken Links ignorieren

Kein aktiver Fehler, eher ein Fehler aus Schlampigkeit. Wenn du auf deiner Website aus dem Content verlinkst und diese Links nicht regelmäßig prüfst, dann kann Google dir irgendwann tatsächlich vorwerfen, dass du schlampig bist. Ein „Broken Link“ ist ein Link auf ein externes oder internes Ziel von deiner Website aus, der nicht funktioniert – weil das Ziel nicht mehr existiert. Wenn du nicht darauf achtest, dass deine Links funktionieren, dann gibt das Minuspunkte bei Google. Besorg dir ein entsprechendes Plugin, wenn du eine Website hast, die auch WordPress basiert – damit wirst du informiert, wenn es kaputte Links gibt und du kannst sie dann reparieren oder löschen. Solche Plug-Ins oder Erweiterungen gibt es auch für Shop und andere CMS – im Zweifel musst du die Links auf deiner Website regelmäßig per Hand prüfen.

3. Fremden Content klauen

Wenn du Content von anderen Websites klaust und auf deiner eigenen Seite veröffentlichst und dann auch noch so tust, als wäre dieser Content von dir, dann bist du gleich doppelt doof. Erstens merkt Google mittlerweile ziemlich genau, bei welchem Inhalt es sich um den Original Content handelt (und straft deinen geklauten Content entsprechend ab), zweitens ist es schlicht und ergreifend illegal, fremde Inhalte zu klauen. So gut wie jeder Content unterliegt dem Urheberrecht und wenn du Inhalte klaust und erwischt wirst, kann das unangenehme Konsequenzen haben. Verzichte also darauf, Inhalte von Dritten als deine eigenen auszugeben – wenn du dir schon weniger Arbeit machen willst, dann schreibe den fremden Content wenigstens um! Im Idealfall denkst du dir aber selbst etwas aus, von dem deine Nutzerinnen und Nutzer begeistert sind.

4. Duplicate Content erzeugen

Geht in eine ähnliche Richtung wie der Content Klau, ist nur nicht ganz so riskant und passiert oft auch aus Versehen. So gibt es zum Beispiel auch heute noch viele Websites, die Druckversionen einer Seite anbieten. Diese Druckversion ist dann inhaltlich gleich, wird nur optisch anders dargestellt. Oft wird dieser Druckseite dann eine eigene URL verpasst und schon findet Google zwei Seiten mit den gleichen Inhalten auf der gleichen Internetdomain. Kein gutes Zeichen! Zwar ahndet Google doppelte Inhalte nicht mehr so stark wie früher, trotzdem zeigst du auf diese Weise, dass deine Website technisch nicht auf dem aktuellen Stand ist. Achte also darauf, dass es auf deiner Website keine identischen Inhalte auf unterschiedlichen URLs gibt. Wenn sich das – aus welchen Gründen auch immer – nicht vermeiden lässt, dann sorge mit der Verwendung des Canonical Tags dafür, dass Google genau erfährt, welche Seite die Seite mit dem Original Content ist!

5. Minderwertige Inhalte produzieren

Ja, minderwertige Inhalte werden von Google nicht wirklich geliebt. Und ich weiß, dass es viele Leute gibt, die „minderwertig“ und „hochwertig“ unterschiedlich definieren. Keine Frage: Über Geschmack lässt sich streiten und jeder hat andere Definition, vor allem dann, wenn es um Wörter wie „relativ“ geht. Fakt ist aber, dass es Inhalte gibt, die schlicht und ergreifend besser als andere Inhalte sind. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn auf den ersten Blick ersichtlich ist, dass ein Text an sich und in sich lieblos ist. Oft reicht schon der erste Satz und du erkennst, dass es sich um einen wirklich minderwertigen Inhalt handelt. Kennzeichen sind unter anderem ein schlechter Schreibstil, die Nennung von nur wenigen Fakten, keine Quellenangaben, kurze Texte, keine Struktur im Text, keine Zwischenüberschriften und so weiter. Letztendlich merkst du es selbst, wenn du einen minderwertigen Inhalte konsumierst: Nach deinem Konsum bemerkst du keine positive Veränderung. Der Inhalt hat dir nicht geholfen, er war nicht nützlich, er hat kein Problem gelöst – er hat dir schlicht und ergreifend nichts gebracht. Genau das ist ein minderwertiger Inhalt und dabei ist es völlig egal, um welches Thema es geht.

6. Schlechte Überschriften verwenden

Auch das ist ein SEO Fehler, der indirekt wirkt. Natürlich brauchst du in deinen Überschriften die richtigen Keywords, damit dein Content überhaupt zu deinen Themen gefunden werden kann. Schließlich soll Google ja mitkriegen, worum es bei deinem Inhalte geht! Oft passiert es aber, dass unterschiedliche Seiten innerhalb einer kompletten Website gleiche Titel haben. Das kann immer dann vorkommen, wenn du zum Beispiel bei WordPress mit Tag Seiten oder Kategorien arbeitest. Es verhält sich ein bisschen wie den doppelten Inhalten: Google erkennt sehr wohl, wenn du es dir leicht machen willst und dir nicht genug Mühe gibst. Achte also darauf, dass deine Überschriften immer nur einmal von Google gesehen und entsprechend gewertet werden. Pack deine Überschriften zusätzlich in die richtigen HTML Tags (H1 für Haupt- und H2 für Zwischenüberschriften). Das bringt keinen extremen Vorteil beim Ranking, aber es zeigt, dass dein Content gut strukturiert ist und dass du dir über die technische Umsetzung deiner Website Gedanken gemacht hast.

7. Doppelte Meta Descriptions zulassen

Doppelte Meta Descriptions entstehen oft, wenn ein CMS wie zum Beispiel WordPress unterschiedliche Seiten mit identischen Inhalten anlegt. Aber auch andere Systeme neigen dazu, einmal definierte Descriptions immer und immer zu verwenden, wenn du nicht explizit andere Vorgaben machst. Nun ist die Meta Description kein direkter Rankingfaktor – Google geht also nicht hin und wertet eine Website ab, weil sie eine schlechte oder unzureichende Meta Description hat. Google schaut sich aber sehr wohl die User Signals an und wenn deine Seite aufgrund einer schlechten Meta Description in den Suchergebnissen weniger häufig geklickt wird, dann sinken deine Chancen für gute Rankings im Vergleich zu thematisch ähnlichen Seiten, bei denen mehr geklickt wird (wenn sie eine bessere Meta Description haben). Sei hier also nicht faul und vergebe für eine Seite, die bei Google gut ranken soll, immer eine passende Meta Description, die den Leser dazu anregt, auf das Suchergebnis zu klicken, wenn deine Website auftaucht.

8. Würdelose Links einsetzen

Klingt ein bisschen schräg? Ja, das gebe ich zu – aber so soll es auch sein. „Würdelose Links“ sind Verlinkungen, die du selbst von deiner Website machst, die aber auf Ziele gerichtet sind, die nicht vertrauenswürdig sind – die also „keine Würde“ haben. Glaub mir, das Internet ist voll mit genau solchen Seiten und täglich werden es mehr. Da kann es schwer sein, den Überblick zu behalten, letztendlich ist es aber ganz einfach. Du bist auf der sicheren Seite, wenn du genau recherchierst, auf welche Seiten du verlinken solltest. Ein guter Link ist für deine User auf jeden Fall ein Mehrwert und hilft so dabei, dass dein Content hochwertiger wird (mit der weiterführenden Information hilfst du deinen Usern ja dabei, sich über das Thema intensiver zu informieren). Schau in den Suchergebnissen von Google nach, wenn du zu einem bestimmten Thema verlinken willst. Die Seiten, die bei Google oben stehen, sind in der Regel auch immer vertrauenswürdige Seiten. Wikipedia ist hier immer das Paradebeispiel aber auch die Websites von großen Nachrichtenmagazinen genießen meistens das Vertrauen von Google. Auf solche Seiten kannst du beruhigt verlinken, Google wird das positiv anrechnen.

9. Keine Analytics nutzen

Wenn du deinen Traffic nicht misst, dann weißt du auch nicht, wie gut oder schlecht deine Suchmaschinenoptimierung ist. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, zumindest Google Analytics auf deiner Website einzubinden und deine Website ebenfalls bei der Google Search Console anzumelden. Beides bringt dir keinen direkten SEO Vorteil für die Rankings bei Google, aber du selbst kannst sehr wertvolle Erkenntnisse aus diesen Daten ziehen. Wenn du zum Beispiel weißt, welchen Weg deine Besucher auf einer Website überwiegend machen, dann kannst du entsprechend handeln und diesen „Funnel“ anpassen. Du kannst deine User in bestimmte Richtungen lenken, damit die Conversions besser werden. Die dafür notwendigen Daten erfährst du aber eben nur, wenn du deine Website entsprechend misst.

10. Für falsche Keywords optimieren

Du kennst doch diesen Spruch: „Haben Sie eine Website aber keine Besucher?“ So geht es vielen Websites, doch die meisten Webmaster sind selbst Schuld an dieser Miesere, weil sich schlicht und ergreifend auf die falschen Keywords optimieren. Nun kann es sein, dass du ein selbstloser Mensch bist, der einfach nur Content veröffentlichen will. Dir ist es egal, ob du mit deiner Website bei Google rankst… solange deine Gedanken in der Welt sind, geht es dir gut. Die meisten Webmaster ticken aber nicht so und wer im Internet publiziert, will in der Regel auch gelesen werden. Das klappt dann aber eben nur, wenn auch dir richtigen Suchbegriff verwendet werden. Ob es sich dabei um den „Short Tail“ oder den „Long Tail“ handelt, ist grundsätzlich nebensächlich. Wichtig ist, dass du weißt, welche Keywords überhaupt gesucht werden und mit welchen Suchbegriffen du Chancen auf eine gute organische Reichweite bei Google hast. Genau zu diesen Keywords (die sich idealerweis in deiner thematischen Nische aufhalten sollten) produzierst du dann hochwertigen Content – mit all den Tipps und Vorgehensweisen, die du in diesem Artikel gelesen hast.

Author

Björn Tantau
Björn Tantau ist seit Ende der 1990er Jahre im digitalen Marketing aktiv und eine feste Größe in der deutschen Online Marketing Branche. Er ist mehrfacher Buchautor, Keynote-Speaker und tritt regelmäßig auf nationalen und internationalen Konferenzen, Messen und Events als Referent auf. Mit seiner Website erreicht er monatlich mehr als 60.000 Leserinnen und Leser und auf Facebook, Twitter und Co. folgen ihm über 50.000 Nutzerinnen und Nutzer. Seine Mission: Offen und nachvollziehbar erklären, welche Methoden beim Marketing im Internet wirklich funktionieren und wie sich diese Methoden garantiert gewinnbringend einsetzen lassen. Als Referent und Coach bietet er Seminare und Workshops an und wurde schon in der Tagesschau, vom ZDF, bei RTL und RTL2, von der Deutschen Welle sowie von Radio NRJ und Bayern 3 interviewt. Seit Anfang 2015 hat er zudem mit seinem "Internet Marketing Podcast" ein neues monatliches Audio-Format gestartet.