Eine Weiterleitung (auch Redirect genannt) zeigt eine alternative Seite deiner Website an, wenn die ursprünglich durch den User (oder Crawler) angefragte URL nicht mehr bestehen soll. In anderen Worten: Deine User klicken auf eine URL deiner Domain (zum Beispiel über die Suchergebnisse der Suchmaschine), es erscheint aber eine andere URL deiner Domain auf ihrem Bildschirm.
Den Usern fällt das in den wenigsten Fällen auf, es sei denn, sie bemerken dass die angezeigte URL jetzt eine andere ist. Wichtig ist, dass die erwarteten Inhalte nicht signifikant abweichen, sondern sich ähneln.
Das ist bei den Crawlern der Suchmaschinen anders, denn sie können auch hinter die Kulissen blicken und bekommen mit, was auf technischer Ebene passiert. Daher sind korrekt eingerichtete Weiterleitungen auch für dein SEO wichtig.
Du brauchst eine Weiterleitung immer dann, wenn der ursprüngliche Inhalt entweder
Zum Vergleich: Die dauerhafte Weiterleitung ist wie ein Umzug. Du verlässt die alte Adresse und ziehst an eine neue. Die permanente Weiterleitung ist wie ein ewig bestehender Nachsendeantrag bei der Post. Die temporäre Weiterleitung kannst du eher mit einem Urlaub vergleichen: Du bist kurzzeitig woanders zu finden, wirst aber auf jeden Fall nach Hause zurückkehren. Währenddessen lässt du deine Post an Familie oder Freunde schicken, danach kommt sie aber wieder zu deiner alten Adresse.
Wir haben es bereits kurz erwähnt: Es gibt permanente und temporäre Weiterleitungen. Permanent Redirects werden dauerhaft etabliert. Sie leiten “bis in alle Ewigkeit” von der alten auf die neue URL um. Sie sind die neue Adresse nach dem Umzug.
Konkrete Gründe für einen 301 Redirect können sein:
Der Statuscode der 301 Weiterleitung lautet: “Moved Permanently”. Damit signalisierst du den Crawlern der Suchmaschine zwei Dinge:
Mit 301 Redirects verhinderst du Broken Pages (Seiten mit dem Statuscode 404), die sich negativ auf dein SEO auswirken. Schließlich führen Sie User und Crawler in eine Sackgasse. Mit einer 301 Weiterleitung führst du sie auf eine relevante Alternative. Das ist besonders nach einem Relaunch wichtig, wo nach einer Neustrukturierung der Domain zahlreiche Inhalte unter einen neuen URL zu finden sind.
Wenn du dich schon etwas besser mit SEO auskennst, fragst du dich jetzt sicherlich, was mit eventuellen, wertvollen Backlinks passiert, die auf die alte Seiten zeigen. Die Antwort ist: Alle 300er Statuscodes geben den wertvollen Linkjuice eingehender Backlinks weiter.
Temporäre Weiterleitungen werden für Inhalte genutzt, die nur vorübergehend nicht erreichbar sind; etwa aufgrund einer Aktion oder “Baumaßnahmen” auf der jeweiligen Seite. Sie sind die vorübergehende Adresse.
Konkrete Gründe für einen 302 Redirect können sein:
Mit einer Weiterleitung mit dem Statuscode 302 – Moved Temporarily signalisierst du den Suchmaschinen, dass die ursprüngliche URL bald wieder erreichbar sein wird. Deswegen macht sich die Suchmaschine gar nicht erst die Mühe, die “neue” URL zu indexieren. Das bedeutet, dass die ursprüngliche URL weiterhin in den Suchergebnissen erscheint. Wenn also die neue URL indexiert werden soll, richte unbedingt eine 301 Weiterleitung ein!
Wenn die temporäre Weiterleitung doch über lange Zeit im Einsatz bleibt, kann das die Suchmaschinen verwirren. Dann kann es sein, dass sie abwechselnd die neue und die alte URL indexieren, weil sie nicht wissen, welche schlussendlich Gültigkeit besitzt. Das führt natürlich zu dauerhaft schwankenden Rankings und sollte vermieden werden.
Jetzt weißt du, welche Weiterleitung du benötigst, doch wie und wo richtest du sie ein? Wie immer führen mehrere Wege nach Rom. Du hast 3 Wege, eine Weiterleitung einzurichten
Du kannst eine Weiterleitung direkt in die .htaccess-Datei auf deinem Apache Server schreiben. Das funktioniert allerdings nur mit Apache-Servern. Das ist eine Textdatei, die u.A. für Weiterleitungen zuständig ist. Du findest sie im root-Verzeichnis des Servers.
Du benötigst das Apache Modul “mod rewrite”.
RewriteEngine On RewriteBase /
RewriteRule /pfadalt.de /pfadneu.de [R=301]
Wobei [R=30X] für die Art der Weiterleitung steht (301 oder 302)
Hier findest du einen ausführlichen Artikel über .htaccess-Dateien; worum es sich dabei handelt, wann du sie (nicht) einsetzen solltest und wie du mit ihnen arbeitest.
Wenn du dir unsicher bist, nutze einen 301 Redirect Generator. Hier kannst du einfach die Pfade der alten und neuen URL eingeben und du bekommst eine funktionierende Directive, die du einfach in deine .htaccess-Datei einfügen kannst.
Dieser Weg ist natürlich sehr umständlich. Schliesslich musst du jedes Mal die .htaccess Datei herunterladen, bearbeiten und wieder heraufladen. Für temporäre 302-Weiterleitungen lohnt sich die Arbeit ggf. nicht einmal.
Um ein vielfaches unkomplizierter ist die Einrichtung eines Redirects über ein Plugin. Diese Vorgehensweise macht es besonders für WordPress-Seiten einfach, einen Redirect einzurichten. Mit einem Plugin musst du nicht mehr auf deinen Server zugreifen, sondern kannst die Weiterleitungen ganz bequem über dein Backend einrichten.
Ein zuverlässiges WordPress Plugin für 301 Weiterleitungen ist beispielsweise Simple 301 Redirects. Es ist kostenlos und einfach in der Handhabung. Nach der Installation findest du es unter Einstellungen – 301 Redirects. Hier siehst du alle deine Weiterleitungen auf einen Blick.
Eine neue Weiterleitung richtest du ein, indem du in der letzten leeren Zeile zuerst den URL Pfad der alten URL hinein kopierst, dann den Pfad der neuen URL. Auf Änderungen speichern klicken, fertig.
Für die Weiterleitung per PHP wird ein Code-Snippet im Header des HTML Dokuments der URL untergebracht, die du weiterleiten möchtest. Die Weiterleitung wird also nicht auf Server-Ebene eingerichtet. Das Code-Snippet für eine 301 Weiterleitung sieht folgendermaßen aus:
<? Header( “HTTP/1.1 301 Moved Permanently” ); Header( “Location: http://www.urlneu.de” ); ?>
Diese Methode funktioniert zwar, kann aber schnell unübersichtlich werden. Denn im Gegensatz zur .htaccess-Datei oder dem Plugin hast du keine Übersicht aller eingerichteten URLs direkt auf deiner Website.
Nachdem du deine Weiterleitung eingerichtet hast – sei es nun über die .htaccess-Datei, ein Plugin oder per PHP – ist es wichtig, dass du sie überprüfst. Setze jetzt die alte URL auf Entwurf, damit diese nicht mehr erreichbar ist und von Usern und Suchmaschinen nicht mehr gefunden werden kann. Rufe jetzt die alte URL auf. Du solltest jetzt automatisch an die neue URL weitergeleitet werden.
Aktualisiere die internen Verlinkungen, die auf die alte URL zeigen. Ändere also die Links in anderen Dokumenten von der alten URL auf die neue. Denn mit der Zeit wächst deine Website, mehr Weiterleitungen werden eingerichtet, der Überblick geht verloren. Mit etwas Pech stecken dann deine Nutzer und die Crawler der Suchmaschinen in Weiterleitungs-Ketten oder gar -Schleifen fest. Im schlimmsten Fall hören die Crawler einfach auf, der Kette weiter zu folgen. Das führt zu
Auch Matt Cutts von Google rät im Video von Weiterleitungs-Ketten ab. Eine Weiterleitung von A nach B ist ideal, von A über B,C,D zu E ist es nicht.
Mit XOVI kannst du dir mit der URL Detailanalyse ganz leicht die ein- und ausgehenden Links einer URL anzeigen lassen. Hier bekommst du also eine Liste mit allen Links, die auf die alte URL zeigen. Rufe jetzt nach und nach deine eigenen verlinkenden Seiten auf und aktualisiere das Linkziel.
Eine Weiterleitung einzurichten, kann durchaus eine sinnvolle Maßnahme sein; sei es nun aufgrund von einer Zusammenführung deines Content, einer Umstellung von HTTP auf HTTPS oder weil du gerade eine Aktion oder Baumaßnahmen durchführst. Die Gründe sind vielfältig. Wichtig ist, dass du dir über den richtigen Statuscode bewusst bist und dass die Weiterleitung korrekt eingerichtet wird. Achte unbedingt darauf, deine Weiterleitung zu testen, Linkziele zu aktualisieren und Weiterleitungs-Ketten zu vermeiden. Dann kann nichts schief gehen.