Tor ist der Name eines Netzwerks, das der anonymen Übermittlung von Daten dient. Bekannt ist das Netzwerk vor allem für seinen eigenen Browser, den sogenannten Tor-Browser, der anonymes Surfen im Netz ermöglichen soll.
Die Geschichte von Tor
2000 fing man an der Cambridge University an, an einem abhörsicheren Netzwerk zu arbeiten, das den amerikanischen Behörden und dem Militär dienen sollte. Zirka zwei Jahre später wurde die erste Version des Netzwerks namens Tor vorgestellt. Der Name basiert auf dem Projekt „The Onion Routing“. In den Folgejahren waren immer wieder unterschiedliche Institutionen an der Finanzierung und Entwicklung von Tor beteiligt.
2012 fielen 60% der Finanzierung der US-Regierung zu, weitere 40% kamen aus privaten Spenden. Das Tor-Netzwerk hat für seinen gesellschaftlichen Nutzen bereits Preise bekommen, denn es ermöglicht Menschen unzensierten Zugang zum Internet – auch dort, wo der Zugang durch staatliche Restriktionen eingeschränkt ist. Selbst Facebook hat mittlerweile eine eigene Adresse im Tor-Netzwerk.
Wie funktioniert’s?
Zur Nutzung des Tor-Netzwerkes wird der Tor-Client benötigt. Dieser ruft eine Liste der „directory server“ ab, wählt sich über einen zufällig ausgewählten Server ein und setzt dir Route von dort über zwei weitere zufällig ausgewählte Server fort. In zehnminütigen Intervallen wird die Route gewechselt, was die Rückverfolgung massiv erschwert. Außerdem ist die Verbindung zwischen den Servern verschlüsselt. Lange Zeit galt Tor als völlig sicher – selbst vor dem Zugriff der Geheimdienste.
Das Darknet
Da Tor eine weitgehend anonyme und sichere Verbindung ermöglicht, wird es auch für illegale Zwecke genutzt. Der Tor-Client ist gleichzeitig die Eingangstür zum Darknet. Es gibt Marktplätze auf denen illegaler Waffen- und Drogenhandel stattfindet. Ein bekannter Marktplatz für unter anderem Drogen nannte sich Silkroad. Silkroad wurde aber mittlerweile geschlossen.