Die „Video-Werbeanzeigen“ haben in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Sie beschreiben einen Teil der Online-Werbung die mittels Videos auf Internetplattformen platziert wird.
Video Advertising in der Praxis
Ein Werbevideo lässt sich auf einer Webseite ganz unterschiedlich integrieren. Journalisten benutzen Videos zur Erweiterung des Inhalts, der dem Nutzer einen Mehrwert bieten soll. Vor dem Beginn eines solchen Videos kann ein Unternehmen seine Werbung buchen. Dank der nahezu flächendeckenden Versorgung mit Breitband-Internet wurde das effektive Video Advertising überhaupt erst möglich. Denn kurze Ladezeiten sind für Werbevideos enorm wichtig, da ansonsten schnell weitergeklickt wird. Auch muss das werbende Video die Aufmerksamkeit des Nutzers in wenigen Sekunden erreichen, da er ansonsten abspringt.
Video Advertising findet häufig Anwendung bei kostenlosen Video-Plattformen, um die Ausgaben für die Server und den Support zumindest teilweise refinanzieren zu können. TV- und Film-Streaming sind hierfür bekannt. Ganze Serien lassen sich manchmal abrufen und zwischendurch laufen Werbevideos ab. Unternehmen können so werben, die Plattformen erhalten Geld dafür und dem Zuschauer wird wie beim Fernsehen mit Werbeunterbrechungen ein kostenloses Programm ermöglicht. Jedoch handelt es sich bislang nur um ein bis zwei Werbevideos auf Streaming-Portalen, im Vergleich zur langatmigen Werbung im Fernsehen. Wer Interesse an einem Business mit Video Advertising hat, der sollte sich den Guide „How to Build Your Business with YouTube Video Ads“ anschauen.
So wird Video Advertising genutzt
Pro Video können verschiedene Arten von Einbindungen der Werbebotschaften realisiert werden. Bei den In-Stream Video Ads werden die werbenden Inhalte vor, während und nach dem eigentlichen Video geschalten. YouTube verwendet dies als stärkste Option zur Monetarisierung seiner Videos. In der Fachsprache wird der Zeitpunkt der Anzeigenschaltung als Pre-, Mid- und Post-Roll Advertising bezeichnet. Die Werbevideos sind in der Regel nur 15 bis 20 Sekunden lang und bei längeren Botschaften, bspw. Film-Trailern, kann der Nutzer diese nach einigen Sekunden überspringen. Die Kürze solcher Werbevideos akzeptiert die Mehrheit der Zuschauer als Mittel zur Finanzierung des Videocontents.
In-Banner Video Ads funktionieren ganz anders. Sie werden von der Plattform direkt in andere Werbemittel integriert. Große Flächen werden bevorzugt, wie das Medium oder Large Rectangle. Dieser Inhalt wird parallel zum Video angezeigt, weshalb ihre Wirksamkeit anzuzweifeln ist. In jedem Fall erreichen sie nicht so viele Nutzer wie die In-Stream Video Ads. Beim Video Interstitial wird eine bewusste Unterbrechung durch Videowerbung in eine Webseite eingebaut. Das Video rückt sich dabei in den Vordergrund und kann meist nicht wieder sofort, sondern erst nach einigen Sekunden geschlossen werden.
Das Prinzip kennen wir schon von Layer Ads, nur hier eben mit Videobotschaften. Dem Nutzer gefällt dies nur bedingt, da er nicht sofort zu seinem Ziel kommt und das Gefühl hat, bei diesem Video Advertising wird ihm etwas aufgezwungen. Er kann für einige Momente den eigentlichen Content nicht mehr wahrnehmen. Je nach Aufmachung und Zwangspause kann der gezeigte Inhalt der Marke auch ein negatives Image bescheren. Die vierte Variante besteht darin Videos in einen redaktionellen Zusammenhang zu bringen. Hierbei werden Schlagwörter mit einem Mouseover unterlegt, sodass der Nutzer lediglich bei Berührung eine Interaktion auslöst. Dann öffnet sich nämlich der Videolayer und wenn er den Mauszeiger nicht schnell genug bewegt, dann vergrößert sich das Video und startet.
Technik zum Video Advertising
Die gebräuchlichste Technik zum Einbinden von Videos und Werbebotschaften ist immer noch Flash. Dafür benötigt der Nutzer dann den Flashplayer, der aber so gut wie auf jedem Endgerät vorhanden ist oder schnell installiert werden kann. Nur bei Geräten vom Hersteller Apple gibt es den Flash-Standard nicht. Die Alternative zu Flash heißt HTML5, eine Programmiersprache die auf allen Plattformen funktioniert.
Werbevideos im Online Marketing
Frei nach dem Motto „Bilder sagen mehr als tausend Worte“, gewinnt Video Advertising immer mehr an Bedeutung. Der Markt wächst rasant und allein dieser Werbezweig soll in 2013 4,14 Milliarden US-Dollar eingebracht haben. Bis 2016, so schätzen einige Experten, soll sich diese Summe verdoppelt haben. Dies begründet sich durch die rege Nutzung von Videoplattformen ala Youtube.
Interessante Fakten zum Video Advertising sind folgende:
Statistiken zeigen, dass die Top 500 Marken weltweit durchschnittlich 884.000 Videoaufrufe pro Monat erhalten. Video Content machte 2016 60 Prozent des Internet Traffics aus. Schätzungsweise 19 Stunden schaut jeder US-Bürger pro Monat an Video Content. Videos gelten als hervorragendes Mittel zur Absicherung der Kaufentscheidung. Theoretisch kann jedes Video zu Werbezwecken verwendet werden. Der gezeigte Inhalt muss thematisch zur Werbung passen um den größtmöglichen Effekt bei der potentiellen Conversion Rate zu erreichen. Videos sprechen emotional an und wecken mehr Vertrauen sowie Aufmerksamkeit. Eine Marke kann sich mit den richtigen Werbebotschaften in Videos perfekt „branden“. Es wird dem Verbraucher ein bestimmtes Image suggeriert und dieses prägt sich ein. Für eine direkte Kaufansprache sind Video Ads ebenso effektiv. Videos mit Aufforderungen und Verlinkungen erzeugen häufig Spontankäufe.