So funktioniert erfolgreiches Networking auf LinkedIn

Markus Bockhorni
| 29.08.2022

Die Relevanz von LinkedIn nimmt auch bei uns in Deutschland seit Jahren zu. Ob bei einem Unternehmen angestellt, geschäftsführend oder selbstständig: Auf LinkedIn ist jeder ist ein digitaler Markenbotschafter. Doch wie genau tickt das B2B Network? Wie wird man dort zur Personal Brand? Wie bleibt man gut im Gespräch? Und woran scheitert die digitale Kommunikation auf dem B2B-Netzwerk wirklich? In diesem Beitrag erfährst du

  1. Welche 3 No Gos du auf jeden Fall vermeiden solltest
  2. Welche 3 To Dos dir in Fleisch und Blut übergehen sollten
  3. Wie du auf LinkedIn im Gespräch bleibst

No Go 1: Kein Dialog

Einfach mal einen Beitrag raushauen oder Inhalte nur teilen? Damit ist es auf LinkedIn nicht getan. Die Plattform lebt, wie auch alle anderen sozialen Netzwerke, von Gesprächen. Klar, geht es auf bei LinkedIn-Unterhaltungen weniger darum, deiner Community mitzuteilen wie es dir privat gerade geht oder was deine Katze gerade macht. Obwohl, wenn es passt, ein Einblick in dein persönliches Umfeld durchaus erlaubt ist. Persönlich, nicht privat. Beispiel: Du postest einen Beitrag zum Thema Home-Office, und wie das bei euch im Unternehmen umgesetzt wird. Klar, darfst du dich dann an deinem Heimarbeitsplatz mit deiner Lieblingstasse zeigen. Wichtig ist: Der persönliche Einblick muss mit einem Thema in Verbindung stehen, über das du mit deiner Business-Community sprechen willst.

Beispiel:
In einem LinkedIn-Post oder Beitrag kannst du zum Thema Home-Office

  • eine praktische Lösung für ein allgemein bekanntes Problem vorstellen
  • eine neue Erkenntnis präsentieren
  • eine Frage an deine Community stellen
  • oder eine Diskussion anregen

To Do 1: Antworte auf die Kommentare, die du zu deinem Post erhältst. Auf jeden einzelnen!

Kommentare sind Teil des Gesprächs, zu dem du einen Anstoß gegeben hast. Ganz gleich, wie ausführlich dir deine Community antwortet: Führe das Gespräch weiter: „Toll, dass du meinen Tipp umgesetzt hast, das bringt mich auf eine weitere Idee …“, „Das ist eine wirklich gute Idee, ich probiere es gleich mal aus … “ oder „Klingt spannend. Kannst du mehr davon erzählen?“

Wenn du antwortest, lernt dich deine Community als aufmerksamen Zuhörer kennen und schätzen. Und: Aus Antworten ergeben sich oft auch neue Gespräche. Und genau das willst du ja mit deinen Beiträgen auf LinkedIn erreichen: Im Gespräch bleiben.

Denk daran: Was du auch sagst: Der klare Mehrwert für deine Leser:innen muss erkennbar sein.

No Go 2: Irrelevante Inhalte

Einer für alle? Beiträge nach dem Gießkannenprinzip einfach mal an alle ausschütten, kommt bei LinkedIn nicht gut an. Vielmehr wissen deine Kontakte es sehr zu schätzen, wenn du Beiträge an sie ausspielst, die für sie relevant sind. Also einen Mehrwert bieten. Das kann ein toller Tipp sein, der ihnen das Arbeiten in ihrem Bereich leichter macht. Oder ein aktueller Fachbeitrag, den sie unbedingt lesen sollen, weil er konkrete Learnings beinhaltet oder Fragen beantwortet.

Beispiel:
Eine aktuelle Studie zum Thema Gen Z und Werbung ist erschienen. Wähle gezielt die Kontakte aus, die diese Erkenntnisse für ihre tägliche Arbeit nutzen können.

  • Wähle genau diese Personen aus deinem Netzwerk aus.
  • Verfasse einen persönlichen Post darüber, warum du glaubst, dass die Studie für sie einen Mehrwert bietet.
  • Beschreibe, welche Frage dir die Studie nun klar beantwortet hat.

To Do 2: Bevor du einen Beitrag verfasst oder teilst, wechsle die Perspektive.

Denke daran: Du schreibst den Artikel nicht für dich, sondern für deine Kontakte. Deshalb: Schreibe den Beitrag aus dem Blickwinkel der Menschen, die du erreichen willst. Beantworte ihre Fragen und schreibe in ihrer Sprache. Komm auf den Punkt. Teile einen fremden Beitrag nur mit den Kontakten, von denen du weißt, dass sie an dem Thema interessiert sind.

Es ist ganz einfach: Erfreue die Empfänger deiner Nachrichten mit tollen, relevanten Inhalten. So wirst du zu einem wertvollen Kontakt.

No Go 3: Starres Profil

Sorge dafür, dass du dein Profil mit Leben füllst. Veröffentliche ein aussagekräftiges Foto, vervollständige deinen Inhaltsbereich und aktualisiere von Zeit zu Zeit dein Profil. Und vor allem: Veröffentliche regelmäßig eigene Beiträge. Achte bei allem, was du tust darauf, dass du dich als Personal Brand inszenierst. Es reicht nicht, dass du einfach nur deinen Lebenslauf veröffentlichst und hin und wieder applaudierst.

Beispiel:
Schreibe in deinem Info-Bereich nicht nur welche Position du bekleidest. Sondern darüber

  • warum du genau diesen Job gewählt hast.
  • wie du ihn ausfüllst
  • weshalb deine Partner, Kunden oder Kollegen dich besonders schätzen
  • wie du dich für etwas Besonderes oder ein bestimmtes Projekt einsetzt

To Do 3: Fülle dein Profil mit Leben

Wechsle im Info-Bereich zwischen kurzen Absätzen als Fließtext mit Aufzählungen. Füge authentisch Emojis ein, wenn sie zu dir passen. Dadurch lockerst du den Text auf. Und er kann auf Smartphones besser gelesen werden. Erzähle eine kleine Geschichte, die deiner Community hilft zu verstehen, wie du tickst und für was du stehst.

Zeige dich mit deiner Story, kleinen Videos und passenden Fotos als nahbarer Gesprächspartner oder pfiffiger Problemlöser. Bleib dabei authentisch. Kreiere deine eigene Sprache, Tonalität mit passenden Hashtags, die sich eindeutig deiner Person oder deinem Thema zuordnen lassen.

Bespiele für pfiffige Hashtags in LinkedIn gefunden:

  • Kommunikationstrainer Robert Spengler: #videokonferenzendieknallen
  • News & Network Medienproduktion: #wertschätzung
  • Sneakers-Label Veja bei der Präsentation neuer Lauf-Schuhe: #vejarunning

Experten-Tipp: Für wen eignet sich der Aufbau einer Personal Brand?

Sich als eigene Marke auf LinkedIn zu etablieren lohnt sich meiner Meinung nach insbesondere für Berufseinsteiger, Mitarbeitende im Vertrieb, Solo-Selbstständige und Freiberufler. All diese Personengruppen sind aktiv auf der Suche nach neuen Kontakten oder „Verbündeten“. Indem du dich als Experte für ein bestimmtes Thema, als Problemlöser sowie mit deinen Werten und ganz persönlichen Botschaften positionierst, kannst du dich als einzigartige Persönlichkeit etablieren, die etwas zu sagen hat, was die Menschen interessiert.

„Dreh- und Angelpunkt ist und bleibt eine stringente Kommunikation. Bleibst du dir deinem Stil, deinen Werten und Botschaften treu, kannst du Vertrauen aufbauen und gewinnen. Deine Kontakte wissen auf was sie sich bei dir verlassen können und wofür du stehst – als Mensch und als Marke.“ Markus Bockhorni

Das kann dir als Berufseinsteiger und Freiberufler dabei helfen, Reichweite zu gewinnen und deinen Marktwert zu steigern. Beim Vertrieb von Produkten hilft dir dein Personal Brand dabei mithilfe deiner Persönlichkeit mehr oder besser zu verkaufen (Social Selling). Denn Menschen ist es heute nicht mehr egal von wem sie kaufen: Sie wollen sich in einer Marke und in den Werten der Verkäufer von Produkten wiedererkennen. Praktisches Plus: Engagiertes Marketing über LinkedIn ist gerade für Berufseinsteiger und Freiberufler eine effiziente und kostengünstige Möglichkeit, die eigene Sichtbarkeit zu steigern.

Fazit: Kommuniziere klar den Mehrwert, den du als Personal Brand oder Unternehmen deinem Netzwerk bietest.

Ganz gleich ob du einen Beitrag verfasst oder nur einen Post schreibst: Transportiere mit all deinen Inhalten, warum es sich lohnt dir zu folgen oder mit dir in den Austausch zu gehen. Das gilt genauso für Personal Brands wie auch für Mitarbeitende in einer Organisation oder einem Unternehmen – unabhängig von der jeweiligen Position. Denn jeder Einzelne hat sein eigenes Netzwerk auf LinkedIn und trägt dort Botschaften weiter. Das kann sehr nützlich sein – für dich als einzelne Person aber auch für das Unternehmen, für das du arbeitest.

Author

Markus Bockhorni
Markus Bockhorni ist Gründer und Trainer der eMBIS Akademie für Online Marketing. Seine Spezialgebiete sind seit mehr als 10 Jahren die Suchmaschinenoptimierung und die Web Analyse. In seinen zahlreichen Fachbeiträgen beleuchtet er Trends im Online Marketing fundiert und auch kritisch. Dadurch gilt er bei seinen Lesern wie Seminarteilnehmern als ebenso glaubwürdiger wie kompetenter Experte.