Amazon Marketplace: Tipps gegen Rankingverluste bei fehlendem Lagerbestand

Sebastian Michalski
Sebastian Michalski | 28.07.2016

Viele Amazon Seller kennen das Problem des fehlenden Lagerbestandes – vor allem dann, wenn man mit geringem Kapital anfängt. Die Auszahlung von Amazon ist noch nicht auf dem Konto eingegangen, aber man müsste bereits Ware nachbestellen. Die Produktion dauert länger als erwartet oder der Zoll hält die Ware fest – es gibt viele Gründe, die dazu führen, dass der Warenbestand auf null sinkt.

Im Folgenden nennen wir euch Tipps, wie ihr verhindern könnt, dass Amazon euch trotz niedrigem oder gar keinem Lagerbestand abstraft und ihr eure Rankings verliert.

PPC ausstellen

Jeder Verkäufer auf Amazon, der seine Rankings und Verkäufe verbessern möchte, schaltet PPC. Klicks und Verkäufe die über PPC generiert werden, verbessern auch eure organischen Rankings.

Das Schalten von Werbekampagnen führt zunächst dazu, dass euer Produkt mehr Sichtbarkeit erlangt. Was, wenn ihr genügend Bestand habt, hervorragend ist. Wenn ihr allerdings nicht genügend Waren auf Lager habt, könnte es euch in Schwierigkeiten bringen, da PPC zusätzliche Verkäufe generiert bzw. generieren sollte. Das Ausstellen eurer PPC Kampagnen könnte eure erste Maßnahme sein, damit euer Bestand nicht zu schnell abverkauft wird. Das setzt natürlich voraus, dass ihr noch Bestand bei Amazon eingelagert habt und nicht schon auf null seid.

Preis erhöhen

Paket offenEin nächster Schritt mit dem Ihr eure Verkäufe drosseln und sie damit besser verteilen könnt, ist die Preiserhöhung.

Mit einer Preiserhöhung schlagt ihr zwei Fliegen mit einer Klappe. Die Annahme ist, dass weniger Kunden euer Produkt kaufen werden, wenn ihr den Preis erhöht. Allerdings kommt es vor, dass genauso viele bzw. sogar mehr Kunden das Produkt kaufen!

Die Erklärung dahinter ist relativ simpel. Bei einem höheren Preis gehen die Kunden davon aus, dass es sich auch automatisch um eine bessere Qualität handelt. Natürlich bietet ihr von Anfang an ein qualitativ hochwertiges Produkt an, jedoch könnt ihr so herausfinden, wie viel eure Kunden willens sind für euer Produkt zu bezahlen.

Hierbei könnt ihr den Preis langsam erhöhen und so verfolgen, welcher Preis am besten funktioniert bzw. den Preis so hoch setzen, dass noch ein paar Verkäufe reinkommen. Allerdings müsst ihr bedenken, dass den Preis zu sehr zu erhöhen auch nicht immer von Vorteil ist, da sich damit meistens eure Konversionsrate und Klickrate verschlechtert. Damit fallen eure Rankings. Man geht davon aus, dass der Amazon Algorithmus auf die Historie zugreift und es danach schwieriger sein könnte, die alten Rankings wiederzuerlangen.

Umstellen auf FBM

Amazon WebsiteBei Amazon stehen euch zwei Versandoptionen zur Auswahl. FBA (Fulfillment by Amazon) und FBM (Fulfillment by Merchant). Der niedrige Lagerbestand wird in Verbindung mit FBA gefährlich, da Amazon genau weiß, wie viel Stück von welchem Produkt ihr gelagert habt und weiß wenn ihr nichts mehr auf Lager habt. Ein weiterer Schritt, die Abstrafung in Form von Ranking Verlust zu umgehen, ist es von FBA auf FBM umzustellen. Das bedeutet ihr lasst Amazon wissen, das ihr euer Produkt selber versendet möchtet. Wichtig ist jedoch, dass ihr die Bearbeitungszeit richtig einstellt. Also auf die Anzahl der Tage bis ihr sicher seid, dass euer Produkt wieder bei Amazon eintrifft. Ihr habt dann zwar keine Prime Funktion mehr, jedoch solltet ihr trotzdem ein paar wenige Verkäufe verzeichnen können und verliert eure Rankings so nicht komplett.

Wenn eure Ware dann endlich eintrifft, könnt ihr ganz einfach eine Flat File mit allen Bestellungen hochladen und dann abschicken.

Fazit

Das Ziel, eine kontinuierliche Lieferkette zu bilden ohne erst in die Gefahr eines geringen bzw. nicht vorhandenen Lagerbestandes zu kommen, könnt ihr mit den genannten Tipps erreichen. Allerdings ist das nicht immer möglich, besonders nicht am Anfang.

Je nachdem wie schnell ihr verkauft und wie lange es bis zur nächsten Lieferung dauert könnt ihr verschiedene Maßnahmen ergreifen, um einen Ranking Verlust zumindest zu verlangsamen.

Natürlich lassen sich die verlorenen Rankings mit Mühe wiedererlangen, allerdings kann man sich dies ein wenig ersparen indem man vor vorne herein Maßnahmen ergreift.

Tipp: Weiteres Fachwissen gibt es in der Facebook Gruppe Amazon Stammtisch