Warum Sie unbedingt eine eigene E-Mail-Liste aufbauen sollten

Christian Feneberg
| 03.12.2015

Ich sehe immer wieder Unternehmen, die sehr viel Geld in unterschiedliche Online-Marketing-Maßnahmen investieren, allerdings bis heute noch keine E-Mail-Liste aufgebaut haben. Dabei ist eine „eigene Liste“ extrem wichtig für Ihren Erfolg im Internet.

Vielleicht kennen Sie den Spruch:

„Das Geld liegt in der Liste“

E-Mail-Marketing gibt es schon sehr lange und hat nicht gerade den besten Ruf. Das liegt hauptsächlich daran, dass es einfach zu viel Spam gibt. Laut senderbase.org sind 86 % aller E-Mails Spam!

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Quelle: senderbase.org

Außerdem denken viele bei E-Mail-Marketing zuerst an die vielen bunten (Werbe)-Newsletter.

Wenn Sie E-Mail-Marketing allerdings richtig betreiben und für Ihre Leser einen echten Mehrwert bieten, dann kann es zu einem der mächtigsten Kanäle in Ihrem Online-Marketing werden.

Fakten aus einem Bericht von returnpath.com

  • 68 Prozent der Unternehmen stufen den Return on Investment (ROI) von E-Mails als „hervorragend“ oder „gut“ ein
  • 23 Prozent des Gesamtumsatzes werden dem Kanal E-Mail zugeschrieben
  • Zahlen aus den USA zeigen einen ROI von 28,50 Dollar pro investiertem 1 US-Dollar

Wenn Sie im E-Mail-Marketing immer noch keinen großen Sinn sehen, dann habe ich jetzt 5 Argumente für Sie.

1. Sie erhalten eine stabile und zuverlässige Besucherquelle

Sie sind der Chef. D.h. Sie bestimmen, wann Ihre Mails rausgehen, an wen und wie oft.

Wenn Sie einen neuen Blogbeitrag veröffentlicht haben oder es ein neues interessantes Angebot gibt, dann brauchen Sie nur Ihre Newsletter-Software öffnen und eine E-Mail an Ihre Kontakte schreiben. Je größer und hochwertiger Ihre Liste ist, desto mehr Besucher erreichen Sie damit.

Sie können somit Besucher und Umsatz per Knopfdruck generieren.

Stellen Sie sich kurz die Frage: „Was passiert mit meinem Unternehmen, wenn Google den Algorithmus ändert und mir von heute auf morgen keine Besucher mehr schickt?“

Mit einer eigenen E-Mail-Liste bereitet Ihnen das hoffentlich nicht so starke Kopfschmerzen.

2. Die Kosten sind überschaubar

Eine E-Mail zu versenden ist wesentlich günstiger als teure Werbeanzeigen oder regelmäßige AdWords-Anzeigen zu schalten.

Außerdem ist es nachhaltig, denn Sie können einen gewonnenen Kontakt mehrmals anschreiben. Im Grunde so lange, bis er sich aus Ihrem Verteiler austrägt.

Die Erstellung eines Newsletter und die passende Software kosten zwar ebenfalls Geld, allerdings ist dies im Verhältnis zu anderen Maßnahmen wesentlich günstiger.

Außerdem lässt sich der Erfolg relativ einfach messen.

3. Bauen Sie eine lukrative Kundenbindung auf

link_userIm Schnitt kauft nur etwa 1 – 3 % aller Besucher sofort. In der Regel sind 7 oder mehr Kontakte für einen erfolgreichen Kaufabschluss nötig. Genau das ist auch der Grund, wieso bezahlte Werbung mit AdWords in vielen Fällen nicht funktioniert. Die Besucher kommen zwar auf Ihre Website, sehen Ihr Angebot, kaufen aber nicht und sind wieder weg. Es ist also wichtig, den potenziellen Kunden mehrmals zu erreichen, bevor aus einem Interessent ein Käufer wird.

Außerdem müssen Sie zuerst Vertrauen aufbauen.Und genau das lässt sich mit seriösem E-Mail-Marketing erreichen. Sie versuchen also im ersten Schritt nicht sofort etwas zu verkaufen. Stattdessen versuchen Sie von Ihrem Besucher die E-Mail-Adresse zu erhalten. Durch gezielte Mailings, mit wertvollen und relevanten Inhalten, bauen Sie zunächst eine gute Kundenbeziehung auf.

Wenn der Interessent dann Sie und Ihr Unternehmen besser kennt, haben Sie wesentlich bessere Chancen, dass der Interessent bei Ihrem nächsten Angebot zu Ihrem Kunde wird. Es kann durchaus sein, dass ein Besucher mehrere Monate oder sogar Jahre in Ihrer Liste ist und dann erst kauft. Vielleicht empfiehlt er Ihr Angebot aber auch an jemand anderen weiter, da er selbst im Moment keinen Bedarf hat.

Außerdem muss es nicht immer ein Neukunde sein. E-Mail-Marketing eignet sich auch hervorragend, um die Beziehung zu Ihren Bestandskunden zu festigen. Denn es ist wesentlich einfacher und günstiger Bestandskunden zu halten, als neue Kunden zu akquirieren.

E-Mail-Marketing ist somit eine sehr gute Möglichkeit die Kundenbindung zu festigen.

4. Durch Automatisierung sparen Sie jede Menge Zeit

Mit den richtigen Tools lässt sich E-Mail-Marketing wunderbar automatisieren und damit jede Menge Zeit und Arbeit sparen. Durch das Einrichten von Autorespondern oder Trigger-Mails erstellen Sie vorgefertigte E-Mail-Serien.

Sie schreiben nun nicht mehr manuell jeden Newsletter, sondern bereiten eine Serie an E-Mails vor. Diese Serie erhält jeder neue Kontakt bei der Eintragung in Ihren Verteiler und zwar nach seinem ganz individuellen Rhythmus.

Beispiel Kontakt A:

  • Eintragung am Sonntag
  • 1. E-Mail am Montag
  • 2. E-Mail am Mittwoch
  • 3. E-Mail am Freitag

Beispiel Kontakt B:

  • Eintragung am Montag
  • 1. E-Mail am Dienstag
  • 2. E-Mail am Donnerstag
  • 3. E-Mail am Samstag

Sie müssen sich nicht auf 3 oder 5 Mails beschränken, sondern können sehr lange E-Mail-Serien vorbereiten.

Vor Kurzem habe ich eine sehr umfangreiche Serie für einen Kunden erstellt. Nach erfolgreicher Eintragung per Double-Opt-In erhält der Kontakt automatisch jeden Tag eine kurze Mail mit einem motivierenden Spruch.

Eine tägliche E-Mail ist vielleicht etwas extrem, aber die 7 Kontakte werden damit locker erreicht und außerdem bleibt man so definitiv im Gedächtnis des Empfängers.

5. Die E-Mail-Liste gehört Ihnen!

Bei den meisten Social-Media-Plattformen kann man ebenfalls Listen und Follower aufbauen. Allerdings haben all diese Listen einen gravierenden Nachteil. Die Daten gehören nicht Ihnen!

Nehmen wir an, Sie haben mit großem Budget und Aufwand 10.000 Fans bei Facebook gewonnen. Jetzt sperrt Facebook von heute auf morgen Ihren Account, dann sind alle Fans weg.

Oder Facebook ist nicht mehr beliebt und niemand interessiert sich mehr dafür. Dann haben Sie zwar 10.000 Fans aufgebaut, können diese aber trotzdem nicht mehr über Facebook mit Ihren Nachrichten erreichen.

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, ich finde Social Media extrem wichtig, und als Trafficquelle unerlässlich. Doch bevor Sie viel Zeit und Geld in Fans oder Follower investieren, sollten Sie lieber Geld in den Aufbau einer eigenen E-Mail-Liste stecken.

Denken Sie immer daran, Facebook und Co. machen ihre eigenen Spielregeln, auf die wir wenig oder keinen Einfluss haben.

Alles klar, aber wie komme ich nun an E-Mail-Adressen?

Die schlechteste Lösung aus meiner Sicht ist der Kauf von Adressen aus unbekannten Quellen. Denn wir wollen hochwertige Kontakte aufbauen, die zu unserer Zielgruppe passen. Die Qualität steht hier ganz klar im Vordergrund und dann kommt erst die Menge.

Was sollten Sie also dann tun?

Ein einfaches Formular mit „Zum Newsletter“ anmelden, bringt meistens wenig neue Eintragungen.

Sie müssen in Vorleistung gehen und einen wirklichen Anreiz schaffen, damit der Besucher bereit ist, dafür seine E-Mail-Adresse zu geben.

Man spricht hier auch von einem LeadMagnet.

Idealerweise sollte es etwas kostenloses sein, das Ihre Zielgruppe interessiert und so gleichzeitig wie ein Filter wirkt. Denn je enger Ihre Zielgruppe ist, desto gezielter können Sie diese später bei Ihrem Marketing ansprechen.

Sie könnten z. B. eine Checkliste, ein kostenloses E-Book oder einen kleinen E-Mail-Kurs anbieten. Das Angebot muss einfach so interessant sein, dass es sich dafür lohnt, die E-Mail-Adresse einzutragen.

Wenn Sie einen Shop haben und Ihnen gar nichts einfällt, können Sie immer noch mit einem Gutschein, Rabatt oder exklusiven Angeboten werben.

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Quelle: zalando Anmeldung Newsletter

Fazit

Eine Liste mit aktuellen und potenziellen Kunden ist aus meiner Sicht absolut notwendig, wenn Sie mit Ihrem Geschäft online Erfolg haben wollen. Dabei ist es am Anfang nicht wichtig wie groß Ihre Liste ist, sondern dass Sie damit anfangen überhaupt eine Liste aufzubauen.

Wenn Sie aus meinem Beitrag nur einen Punkt mitnehmen, dann diesen, dass Sie so früh wie möglich mit dem Aufbau einer eigenen E-Mail-Liste anfangen sollten.

Alles andere kommt dann im nächsten Schritt.

Author

Christian Feneberg
Christian Feneberg ist der Gründer von Fenepedia und seit 2010 im Online-Business aktiv. Als staatlich geprüfter Wirtschaftsinformatiker hat er sowohl technisches als auch betriebswirtschaftliches Wissen. Er liebt das Internet und ist von den vielen Möglichkeiten und Chancen begeistert. Seinen Kunden hilft er durch cleveres Online-Marketing zu mehr Erfolg im Internet. Nebenbei investiert er seine freie Zeit in den Aufbau von eigenen Projekten. Angefangen hat er als Webprogrammierer und SEO. Inzwischen konzentriert er sich verstärkt auf Online-Marketing und hier speziell auf den Bereich E-Mail-Marketing.